Winterdienst

Informationen zum umweltfreundlichen Winterdienst   von der mechanischen Räumung über abstumpfende Streumittel bis zum richtigen Einsatz von Auftaumitteln.

© Mechanische Schneeräumung mit Schneeschaufel

Sowohl Salz als auch Splitt belasten die Umwelt. Daher gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!

Worauf Sie achten sollten…

  • Erster Schritt: Mechanisches Räumen. Frisch gefallenen Schnee gründlich und möglichst rasch entfernen.
  • Zweiter Schritt: Analyse. Witterung, spezifische Straßenverhältnisse und Straßenvegetation entscheiden über den Einsatz weiterer Hilfsmittel.
  • Bei Rutschgefahr nach der Schneeräumung: abstumpfende Streumittel einsetzen. Geeignet sind spezieller Sand, Blähton oder Splitt aus Dolomit oder Basaltgestein (Kantkorngröße 1-4 mm, Streudichte von 100 – 300 g/m²). Achten Sie darauf, dass die Streumittel trocken und staubarm sind. Nicht geeignet sind Schlacke, Asche oder Quarzsand.
  • Bei Glatteisgefahr: Einsatz von Auftaumitteln an gefährlichen Stellen.
  • Auftaumittel setzen den Gefrierpunkt von Wasser herab und verhindern dadurch die Bildung von Glatteis. Beachten Sie die Dosierungsangaben genau und streuen Sie zielgerichtet.
  • Vermeiden Sie Streusalz! Die Salzstreuung ist schädlich für Vegetation, Grundwasser, Gewässer und Tierpfoten, führt zu Korrosion an Autos und Brückenkonstruktionen sowie zu Schäden an Beton. Unter -10 °C verliert Streusalz seine auftauende Wirkung.
  • Alternativ zu Streusalz: Kaliumcarbonat auf Blähton. Der Blähton hat eine rutschhemmende Wirkung und erleichtert die richtige Dosierung bei der Ausbringung per Hand.
  • Achtung! Natrium- oder halogenidhaltige Mittel wie etwa Natriumchlorid (NaCl), Calciumchlorid (CaCl2), Magnesiumchlorid (MgCl2) oder Natriumacetat sind vor allem für Pflanzen eine Belastung. Sie führen von Nährstoffmangelerscheinungen bis zum Absterben der Vegetation. Das Aufbringen der Salze als Sole (Feuchtsalz) ist effektiver als Trockensalz und reduziert die negativen Auswirkungen.
  • Verwenden Sie keine stickstoffhaltigen Auftaumittel! Ammoniumsulfat und Harnstoff führen zur Überdüngung von Böden und belasten das Grundwasser mit Nitrat.

Mehr Infos für Sie

  • Fehlende Angaben und Werbeschmäh: Auf vielen Verpackungen von Auftaumitteln fehlen Angaben über die chemische Zusammensetzung. Die sind aber wichtig, um das Verhalten des Mittels abschätzen zu können. Aufschriften wie „Schont Hundepfoten“, „Schädigt keine Bäume oder Pflanzen“ oder „Salzfrei“ sind oft nur Werbemaßnahmen.
  • Umweltfreundliche Alternative: Kaliumcarbonat ist in reiner Form als Pulver oder appliziert auf Blähton erhältlich. Ein durch Salz bedingter Kaliummangel bei Pflanzen kann dadurch wieder ausgeglichen werden. Dennoch gilt auch hier: Nur so viel wie nötig verwenden. Ein zu viel an Kalium verursacht bei den Pflanzen Vergilbungen. Organische Salze gelten aber grundsätzlich als relativ pflanzenschonend.

Gütesiegel & Zertifikate

Beschaffung & SDG

Die nachhaltige Beschaffung kann durch die Berücksichtigung der 3 Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales viel zur Umsetzung der SDGs beitragen.