Spielsand für die Sandkiste
Der Frühling ist die optimale Zeit, um den Spielsand der Spielplätze zu erneuern. Nicht jeder Sand ist dafür geeignet. Mit diesen Informationen treffen Sie die richtige Wahl.
Worauf Sie achten sollten
Spielsand muss bestimmte Eigenschaften besitzen, um alle Anforderungen an ein sicheres Spielen zu erfüllen:
- Hohe Qualität: Zum Schutz der Kinder vor gesundheitlichen Gefahren muss der Spielsand frei von Verschmutzungen, Umweltgiften und Fremdstoffen sein. Das TÜV-Prüfsiegel gewährleistet eine hohe Qualität und Sicherheit beim Spielen
- Reinheit: Spielsand ist gesiebt und gewaschen, damit Staub und Lehmrückstände entfernt werden. Der Sand lässt sich dadurch im trockenen Zustand leicht aus der Kleidung ausklopfen.
- Wenig, bis kein Lehm: Lehm erhöht zwar die Bindigkeit des Sandes, führt aber zur Verschmutzung von Händen und Textilien. Mittels Reibetest lässt sich der Lehmanteil überprüfen: Anteile von Lehm hinterlassen auf der Haut und auf Textilien braune Streifen. Zu viel Lehm würde außerdem zu Verhärtungen des Sandes führen.
- Kalk- und kaolinfreier Sand: Die Staubentwicklung und Verhärtungen in der Sandkiste werden dadurch vermindert.
- Formstabilität: Spielsand muss gute kinetische Eigenschaften besitzen. Eine Körnung von 0,5 mm bis 2 mm wird dafür empfohlen. Feinere Anteile würden als Staub die Kinderaugen reizen, gröbere Anteile verhindern die gute Formbarkeit. Überprüfen Sie mittels Formtest die Bindigkeit: Formen Sie eine Kugel mit den Händen und werfen sie diese vorsichtig von einer Hand in die andere Hand. Die Kugel sollte nicht zerfallen.
- Beschaffenheit: Die Körner müssenrund und abgeschliffen sein, damit es zu keiner Verletzungsgefahr der Haut kommt. Überprüfen Sie mittels Reibetest zwischen den Handflächen, ob scharfkantige Teilchen enthalten sind.
- Entwässerung: Spielkastensand sollte schnell abtrocknen und Niederschläge leicht ableiten. Stehende Pfützen in der Sandkiste können die Grundlage für die Entstehung von Keimen und Bakterien bilden. Achten Sie auch auf eine wasserdurchlässige Unterlage (Sandkastenvlies) und Drainageschicht am Boden der Sandkiste, um Staunässe zu verhindern.
- Sicherheit: Spielsand muss frei von Fremdkörpern, Verunreinigungen, Umweltgiften oder Verschmutzungen sein. Dazu zählen Humus, Wurzeln, Pollen oder Pilzsporen, verunreinigtes Regenwasser oder Fremdstoffe wie Glas oder Kunststoff.
Tipps & Infos
- (Billigerer) Bausand kann als Spielsand verwendet werden, wenn er die Anforderungen erfüllt, also eine (runde) Körnung von 0,5 mm bis 2 mm aufweist, frei von Schadstoffen, Umweltgiften und Verschmutzungen ist sowie wenige bis keine Lehmanteile enthält.
- Abdeckung: Eine Abdeckung ist empfehlenswert, da der Sand so vor Verunreinigungen (Katzen- bzw. Wildtierausscheidungen, Laub, Äste, usw.) geschützt wird und nicht austrocknet. Beachten Sie, dass eine Abdeckung immer atmungsaktiv sein sollte, damit sich weder Schimmel noch Keime im Sand bilden können.
- Herkunft/Transport: Achten Sie auf regionale Anbieter wie regionale Sand- und Kieswerke.
- Verpackung: Vermeiden Sie Verpackungen, indem Sie den Sand lose oder in wiederverwendbaren BigBags (PE-Säcke) beziehen.
- Pflege/Hygiene: Eine regelmäßige Lockerung des Sandes sowie die Entfernung von Verunreinigungen und Gegenständen wird empfohlen. Es kann auch notwendig sein, den Sand unterm Jahr aufzufüllen, da das Volumen durch das Spielen oder Winderosion schwinden kann. Der komplette Austausch erfolgt am besten jährlich, spätestens aber nach zwei Jahren.
- Wiederverwendung von altem Spielsand: Der alte Sand kann am Rasen aufgebracht werden. Die Wasserdurchlässigkeit des Bodens wird dadurch verbessert, der Boden gelockert und die Bildung von Moosen vermindert. Vor dem Aufbringen sollte der Rasen vertikutiert und bestenfalls belüftet werden. Alter Sand kann auch als Zusatz zu Blumenerde eingesetzt werden. Eine Weiterverwendung bei Baustellen, z.B. zum Auffüllen von Baugruben, zur Stabilisierung von Balkonplatten oder als Füllsand zwischen Pflasterfugen ist ebenfalls möglich.
- Prüfsiegel: Spielsand mit dem TÜV-Gütesiegel ist schadstofffrei und erfüllt die DIN EN 71/3 (Norm zur Sicherheit von Spielzeug).
Wussten Sie, dass…
… Spielsand nicht als Fallschutz am Spielplatz geeignet ist, da er nur eine geringe Falldämpfung hat?
…vom Hersteller deklarierter „Spielsand“ den gesetzlichen Vorschriften für Spielgeräte entsprechen muss? Das bedeutet, dass die europäische Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG (speziell die NORM DIN EN71-3) gilt, die die Sicherheit von Spielzeug regelt. Spielsand muss demnach frei von biologischen und chemischen Schadstoffen sein.
Gütesiegel & Zertifikate
Beschaffung & SDG
Die nachhaltige Beschaffung kann durch die Berücksichtigung der 3 Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales viel zur Umsetzung der SDGs beitragen.